BGH XI ZR 191/11 (B. v. 19. Juli 2011), Rn. 11 f.: Das Verschulden wird bei Vorliegen einer Pflichtverletzung nach § 280 Abs. 1 Satz 2 BGB vermutet. Der Aufklärungspflichtige muss danach darlegen und beweisen, dass ihn kein Verschulden trifft (BGH, U. v. 18. Januar 2007 – III ZR 44/06, WM 2007, 542 Rn. 18 und Senatsurteil vom 12. Mai 2009 – XI ZR 586/07, WM 2009, 1274 Rn. 17).
Die Haftung wegen einer fahrlässig begangenen Pflichtverletzung entfällt nur bei Vorliegen eines unvermeidbaren Rechtsirrtums entfällt. Nach ständiger Rechtsprechung des BGH sind an das Vorliegen eines unverschuldeten Rechtsirrtums strenge Maßstäbe anzulegen, wobei der Schuldner die Rechtslage sorgfältig prüfen, soweit erforderlich, Rechtsrat einholen und die höchstrichterliche Rechtsprechung sorgfältig beachten muss (vgl. BGH, U. v. 11. Januar 1984 – VIII ZR 255/82, BGHZ 89, 296, 303; Urteile v. 14. Juni 1994 – XI ZR 210/93, WM 1994, 1613, 1614 und vom 4. Juli 2001 – VIII ZR 279/00, WM 2001, 2012, 2014). Grundsätzlich trifft den Schuldner das Risiko, die Rechtslage zu verkennen. Er handelt schuldhaft, wenn er mit der Möglichkeit rechnen musste, dass das zuständige Gericht einen anderen Rechtsstandpunkt einnimmt (vgl. BGH, B. v. 21. Dezember 1995 – V ZB 4/94, BGHZ 131, 346, 353 f. m.w.N.).