BGH XI ZR 376/09 (U. v. 19. Oktober 2010): Die Zurechnung des Vermittlerverhaltens an die Fondsgesellschaft ist grundsätzlich ausgeschlossen. Dies stellte der BGH stellte unlängst erneut klar anlässlich
einer Entscheidung zu der Frage, ob ein Anleger etwaige Rechte, die ihm aus einer Aufklärungspflichtverletzung gegenüber der Fondsgesellschaft erwachsen (würden), bei einem verbundenen Geschäft auch der finanzierenden Bank entgegenhalten kann. Dies wäre zwar allgemein denkbar, scheitert aber an der ausgeschlossenen Zurechnung des Vermittlerverhaltens (und lässt insoweit den Einwendungsdurchgriff leer laufen). Es haftet in solchen Konstellationen nur der Vermittler bzw. Berater, weil einerseits die Anleger bzw. übrigen Gesellschafter keinen Einfluss auf die jeweilige Vermittlung oder Beratung haben und andererseits eine ordentliche gesellschaftsrechtliche Auseinandersetzung nach den Grundsätzen zur fehlerhaften Gesellschaft nicht möglich wäre, an welchen der BGH bei Publikumsfonds in Form der GbR und KG nach wie vor festhält. Dies ist ständige Rechtsprechung des BGH, vgl. Urteile vom 14. Dezember 1972 – II ZR 82/70, WM 1973, 863, 865, vom 24. April 1978 – II ZR 172/76, BGHZ 71, 284, 286 ff., vom 21. Juli 2003 – II ZR 387/02, BGHZ 156, 46, 51 f. und vom 3. Dezember 2007 – II ZR 21/06, WM 2008, 391 Rn. 7.